Wenn ich an Darling Point denke, überkommt mich ein nostalgisches Gefühl von Zuhause. Darling Point - ursprünglich von den Aboriginal Australiern “Yarranabbee” genannt - ist ein Stadtteil von Sydney. Dort hat meine Großmutter gelebt und ich oft bei ihr. Über sie und ihre beste Freundin habe ich meinen ersten Film RODICAS gedreht. Hier hat für mich das Filmemachen angefangen. Man könnte sagen, es ist mir passiert. Ich war damals Mitte 20, eigentlich Schauspielerin, aber ich war mir sicher, die Welt muss diese beiden Frauen kennenlernen. Also hab ich einfach losgelegt, ohne Geld, ohne Produktionsfirma, ohne Ahnung. Dieser Film war meine Filmhochschule. RODICAS feierte Premiere auf der Berlinale 2012.
Dieses DIY und Learning by Doing hat mich sehr geprägt. Genau so ist auch meine Erfolgsserie LU VON LOSER entstanden. Der Unterschied: Früher hab ich aus der Not heraus selber die Produktion übernommen, jetzt tue ich es ganz bewusst. Weil ich nicht nur das filmische Produkt mitgestalten möchte, sondern auch den langen Weg dahin. Es gibt viel zu rütteln in dieser Branche, es schreit nach Veränderung und neuen Wegen. Da reicht die von mir eingeführte Vier-Tage-Woche beim letzten Dreh noch lange nicht.